Die 1. Vorsitzende Doris von Restorff begrüßte die Anwesenden und eröffnete den Abend. Sie zeigte sich erfreut über die gute Stimmung und den Erfolg der Filmmatinee am letzten Sonntag. Insbesondere begrüßt sie Oliver Langewitz und seine Begleiter vom Filmboard Karlsruhe, der uns alle Jahre wieder mit einigen Filmschaffenden Mitstreitern besucht, um uns professionelle Beiträge zu liefern und wertvolle Anregungen zu geben. Er wies auf die anstehenden Independent Days vom 10. bis 14. April hin und verteilt diesbezügliche Flyer.

Ferner wurde Achim Wöhrle ein Fläschchen Wein zu seinem bereits verstrichenen Geburtstag überreicht – möge er doch öfter unsere Treffen durch seine Anwesenheit bereichern.

Der erste Betrag des Abends zeigte eine Produktion des Goethe-Gymnasiums Karlsruhe, mit dem Titel „No Connection“. Das Filmboard Karlsruhe und die Sparkasse Karlsruhe hatten den „Karlsruher Film- and Vision Contest“ ausgelobt, den die Klasse 9c gewonnen hatte. Attila Lifeson realisierte mit der 9c einen Spielfilm, bei dem es um das Abgeschnitten-sein vom Handynetz über 10 Minuten ging. Sehr eindrucksvoll zeigten die Schauspieler*innen wie isoliert und abhängig Menschen werden können, wenn die, teils nicht immer sinnreiche, Kommunikation zur Außenwelt gestört ist. 10 Minuten können zu 3 Stunden werden, wenn man abhängig geworden ist. „Ein bisschen weniger Internet wäre ganz gut“ war dann auch die Erkenntnis einer Schülerin. Die Theatergruppe hat mit ihrer schauspielerischen Leistung, der Erstellung des Drehbuchs und der Realisierung eine sehenswerte Produktion abgeliefert.

Mit dem Film „Bengalo Boys“, den Lars und Bastian Leucht gedreht haben, geht es um die Freundschaft zweier Mädchen, die zu Ende zu gehen droht. Gegenseitige Vorwürfe, Trennung, Abschied und Neuanfänge werden dramatisch und schauspielerisch gekonnt und bewegend in Szene gesetzt. Das teils gemeinsam gemalte Bild wird nicht durch das bengalische Feuer zerstört. Die Tragik vom Ende einer Freundschaft wird ganz besonders durch die schauspielerische Leistung der beiden Protagonistinnen glaubhaft.

„Fuelled by Love“ ist eine eindrucksvolle Dokumentation von Oliver Langewitz über das Schaffen des Streetartists Christian „Dome“ Krämer. Der Film hat bereits schon jetzt zahlreiche Auszeichnungen erfahren. Wir sehen nicht nur die eigentlichen Arbeiten an der Fassade eines fünfstöckigen Hauses in der Augartenstr., sondern erleben die minutiöse Vorbereitung des Werkes, wie die Aufbringung des Gitternetzes, die Auswahl der Farben und die digitale Bearbeitung des Entwurfs, mit. Darüber hinaus berichtet der Künstler über seine Motive, Inspirationen und Ausdrückmöglichkeiten. Das Ganze wurde sehr anschaulich erzählt und von Florian Simon, von der Hochschule für Musik, bereichert, was sicherlich zum großen Erfolg des Films beigetragen hat.

Sehr überzeugend und sehenswert war die sportliche Bravourleistung der beiden Off-Road-Radler, die Luca Morell filmisch in Südnorwegen festgehalten hat. Wir sahen einen flotten Film mit flotter Musik, der die halsbrecherischen Abfahrten in unwegsamen Geländen zeigte. Der Atem stockte den Zuschauern, wenn es an den Kanten steiler Schluchten vorbei ging; es waren aber auch phantastische Landschaftsbilder der norwegischen Fjordlandschaft, zum Teil von Drohnen aufgenommen, zu bewundern. Hochachtung vor der sportlichen und filmischen Leistung. Zusätzlich wurden Einzelbilder erzeugt, die bei sehr kurzen Belichtungszeiten die Biker beim Kunstturnen auf ihren Zweirädern zeigen.

Für viele sicher überraschend war der Beitrag vom Dirk Weiler, der mit seinen Musikvideo uns einen Ausflug in die künstliche Intelligenz ermöglichte. Mit „Midjourney“ und anderer Software hatte er fotorealistische Bilder – teilweise sogar animiert – als Hintergrundbilder für die Musik erstellt. Klasse gemacht! Besonders reizvoll war sein Angebot zur interaktiven Teilnahme bei der Bildgestaltung. Mit Stichworten wie „troll at dawn, full moon, flying bats, castle of glass, dinosaur“ etc. erstellte die KI-Software phantastische, psychedelische, mystische und naturalistische Bilder. Als free ware ist das Programm leider nicht erhältlich, schade, wie schön wäre ein kostenloser Zeitvertreib mit diesem Medium gewesen.